Rolf Becker-Patrick Diebold-Evelyne Ebhardt-Sarina Pfründer
Ganz herzlich begrüßte Rolf Becker -Vorsitzender SPD OV Sulzfeld-Zaisenhausen- alle Gäste, sowie die Genossinnen und Genossen. In seiner Begrüßungsansprache betonte er die Bedeutung der SPD-Präsenz für unsere Gesellschaft. Rolf Becker sprach über die gelungene SPD-Regierungsarbeit und wünschte allen für dieses Jahr viel Gesundheit, Zufriedenheit, Erfolg und das alles Verbunden mit Freude und auch Bescheidenheit.
Es ist eine große Herausforderung Europa sozialer zu gestalten
„Wir müssen klar machen, was die Menschen von Europa haben“, stellte Evelyne Gebhardt (63), Europaabgeordnete und amtierende Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, in Ihrer Rede klar heraus. Als Gastrednerin auf dem SPD-Neujahrsempfang im Sulzfelder Bürgerhaus sprach Sie vor rund 70 Zuhörern über die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa. „Wir haben einen Brexit, den wir so nicht erwartet hatten“, konstatierte die gebürtige Französin, die seit 1975 in Baden-Württemberg lebt.
„Es ist anders gekommen in unserer Gesellschaft. Heute dominieren Parolen statt Argumente“, hob die Politikerin hervor, die darauf hinwies, dass sich Rechtsextremisten kürzlich auf einem internationalen Treffen versammelt hätten. Deren Ziel sei es unsere Gesellschaft zu verändern und zu spalten. Eine Spaltung die vor Religion und Presse nicht halt macht. Gebhardt machte klar, dass die Sozialdemokratie nicht nur die Meinungsfreiheit, sondern auch die Pressefreiheit vertrete und erntete damit spontanen Beifall. Unter Bezug auf die Demonstrationen in Dresden verdeutlichte sie, dass diese Demonstranten nicht für 80 Millionen Deutsche sprechen. „Wir müssen aufstehen und unsere Demokratie und Freiheit verteidigen“, so ihr leidenschaftlicher Appell an die SPD-Genossen. Damit war sie beim bevorstehenden Bundestagswahlkampf angekommen und wünschte sich Martin Schulz als Kanzler. Martin Schulz setze ein klares Signal der Offenheit und sei ein überzeugter Pro-Europäer. Doch Gebhardt kehrt schnell wieder zum Thema Europa zurück. „Es ist eine große Herausforderung Europa sozialer zu gestalten. Wir werden daran arbeiten müssen und für mehr Solidarität auf europäischer Ebene sorgen müssen. Nur so haben wir eine Chance“ bekräftigte die Europaabgeordnete weiter. Sie sprach sich dafür aus, eine Debatte in die Gesellschaft hinein zu tragen und die Frage zu stellen, welches Europa man wolle. „Wollen wir ein Europa des Herrn Orbán, oder ein Europa, das eine Wertegesellschaft ist?“ fragte Gebhardt und fügte hinzu: „Doch was sehr viel wichtiger ist, das ist die europäische Friedenspolitik. Das ist das größte Geschenk der vergangenen 40 Jahre“. Die Europaabgeordnete führte an, dass dies mit ein Grund sei, warum so viele Menschen als Flüchtlinge zu uns kommen und vertrat die Auffassung, dass die Europäer in einer Art Paradies mit allen Freiheiten und Rechten leben. Dafür lohne es sich immer wieder das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und zu kämpfen. Im Rahmen des SPD-Neujahrsempfangs stellte sich außerdem Patrick Diebold (28) aus Ettlingen, als Bundestagskandidat für den Wahlkreis 272 Karlsruhe Land vor. In einer packende Rede befasste er sich mit den Themen Populismus, Werteverfall und Parallelgesellschaften.
In seiner Ansprache unternahm Patrick Diebold mit den Anwesenden eine Art Zeitreise zum Thema Werte in unserer Gesellschaft und begeisterte die zahlreichen Gäste mit seinem Elan und sehr zum Nachdenken anregenden Worten.
Dabei warnte er vor einer politischen Erosion in unserer Gesellschaft und brach nach dem historischen, französischen Vorbild eine Lanze für mehr Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. „Gleichheit ist eine Voraussetzung für Freiheit. Unsere Gesellschaft ist darauf angewiesen, einen gewissen Grad an Gleichheit zu haben“, unterstrich Diebold dabei.
Der Neujahrsempfang wurde musikalisch vom Flötenduo Hannah Krauß und Jule Söder der Jugendmusikschule Bretten umrahmt. (siehe Fotos)